Saura

Sạura,

 

1) Antonio, spanischer Maler, Grafiker und Schriftsteller, * Huesca 22. 9. 1930, ✝ Cuenca 22. 7. 1998, Bruder von 2); begann 1947 nach langer Krankheit zu malen. Ab 1953 arbeitete er in Paris und Madrid, ab 1978 in Paris und Cuenca. 1957 war er Mitbegründer der Gruppe »El Paso« in Madrid, die die informelle Malerei mit einer spezifisch spanischen Expressivität verbindet und Erfahrungen wie Leid und Protest thematisiert. In seinen v. a. aus Schwarz-, Weiß- und Brauntönen gestalteten Bildern löst Saura die menschliche Figur bis ins Abstrakte auf. Seine Aussage über den Menschen verbindet ihn mit F. de Goya. In den 70er-Jahren gelangte er zu Bildreihen, in denen er Vorlagen aus der spanischen Kunstgeschichte frei interpretierte. Als Grafiker schuf er u. a. Lithographien zu den Tagebüchern F. Kafkas (1988). Er betätigt sich auch als Bühnenbildner.

 

Literatur:

 

A. S. L'œuvre imprimé. La obra gráfica 1958-1984, bearb. v. M. Galfetti (Paris 1985);

 

S. desenari 1980-1990, hg. v. J. Horta, Ausst.-Kat. Palau de la Virreina, Barcelona (Barcelona 1991).

 

 2) Carlos, spanischer Filmregisseur, * Huesca 4. 1. 1932, Bruder von 1); drehte seine ersten Spielfilme (ab 1959) im neoveristischen Stil. Im Laufe seiner Entwicklung wandte er sich, beeinflusst von L. Buñuel, einem magisch-realistischen Stil zu.

 

Filme: Die Straßenjungen (1959); Cordoba (1963); Die Jagd (1965); Streß zu dritt (1968); Höhlen der Erinnerungen (1969); Garten der Lüste (1970); Anna und die Wölfe (1972); Cousine Angélica (1973); Züchte Raben. .. (1976); Elisa, mein Leben (1977); Mit verbundenen Augen (1978); Mama wird 100 Jahre alt (1979); Los, Tempo! (1980); Bluthochzeit (1981); Carmen (1983); Liebeszauber (1986); Dunkle Nacht (1988); Ay, Carmela! (1990); Der Süden (1991); Dispara! (1993). - Flamenco (1994; Fernsehdokumentarfilm). -Goya (2000).

 

Literatur:

 

H. M. Eichenlaub: C. S. Ein Filmbuch (1984);

 R. Gompper: C. S. u. die »totale Realität« (1994).